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Der unbeschäftigte Beamte (Gedicht)

Manch Beamter ist nicht cool:

Sein Aussehen gefällt nicht, mancher hält ihn für schwul.

Geschmacklos mag sein Dresscode sein;

wenig gewandt seine Rede für das Ideal deren oder dein.

 

Doch behält er sich die Zurechnung,

hält seine Verschwiegenheitsverpflichtung und verhält sich nicht dumm,

ist er es, der’s am Schluss zum Lachen hat –

anders als der, den andere setzen schachmatt.

 

Manchmal verhält sich die Politik katastrophal;

man versucht geradezu, die Fassung zu bewahren, nicht zu randalieren oder zu versetzen Amtsinhaber in Qual.

Personen, die Ämter besetzen, nichts zu tun haben und nur Zeitung lesen,

sind Gespött vieler anderer – in den Augen mancher fast am Verwesen.

 

Manch Stadt duldet in einem solchen Fall keine Kündigung –

sie wünscht sich die Aufrechterhaltung des Arbeitsplatzes, auch wenn‘s vielen wird dumm.

Mobbing behält die Oberhand, Negatives gärt –

es wird Zeit in den Augen mancher, dass sich der Staat für Gutes bewährt!

 

Für mich ist dieser Pförtner, von dem hier erzählt wird, anonym,

und jemanden auf Mobbing anzusprechen, ist nicht genehm.

Doch ist er mir im Gedächtnis geblieben,

und wenn ich nichts zu tun habe, denke ich an sein Fixum, das ihm unter die Hände wurd gerieben.

 

Bei manchen Positionen hast du ein schlechtes Gefühl –

und nicht selten wirst du’s bereuen, wenn du sie annimmst – deshalb warte auf das Richtige kühl!

Jemand teilt Menschen in Ethik-Klassen ein (auch zeitgeschichtlich schon geseh’n)–

deshalb tu was, damit auch du hast Schwein!

 

Dieses Gedicht entstand aus Erinnerungen von Erzählungen von Staatsdienern.

 

Stefan Bayer / pixelio.de