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Kirchenaustritt (Gedicht)

„Die Kirche ist teils ne gute Sache –

unterstützt karitative Zwecke, ethische Erziehung, weniger böse Sache…“

So sprach mal jemand ruhig zu mir,

dessen Moral ich aber nicht gut genug fand – Untreue, viel Bier…

 

Wenn du Schüler irgendeiner Schulart bist:

Ethik-Unterricht wäre das Interessantere gewesen – Religionslehre ist nicht immer Pflicht.

Religion schien wie ne Alibi-Sache:

Wer’s macht, wird gemobbt – beleg’s, wenn du unsicher bist, im Nebenfache!

 

Als es aber darum ging, nach Berufseinstieg zu gucken –

man wusste, im Job würde man sich bestimmt nicht ducken,

dann war trotz religiöser Erziehung wie Kindergarten & Co. eins sofort klar:

Austreten, da nicht zum Agentur-Job passend – auch später fühlte man sich mit der Entscheidung wunderbar.

 

Auch wenn du Weihnachten supergern magst,

keinen Feiertag vergisst oder vertagst:

Du musst keinem Verein zugehörn

bzw. auf Gott oder Jesus schwörn!

 

Image by homecare119 from Pixabay

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Die Putz-Steuernummer: Wenn die Tante Rita kommt (Gedicht)

In der DDR ist sie schon Hausfrau gewesen.
Nach Erkrankung vor zehn Jahren nicht mehr genesen.
Eine Bayerin, die auch wieder zurückkehrte zu diesem Ort
nachdem die Mauer fiel – und zwar sofort.

Als würde die Leiche auferstehen
wirkt ne Putz-Steuernummer der Verwandten – nicht gern gesehen:
Heutzutage zufällig in ein neues Bundesland gezogen –
die Großtante hätte alles gern hauptberuflich gemacht – putzen, bügeln, ungelogen!

Image by Luis David Revueltas from Pixabay

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Die Arbeitsagentur – ein Taugenichts? (Gedicht)

Mit Schlagfertigkeits-Training zum Fast-Straftäter erzogen

Akademikern gegenüber faul, unhöflich und zur Dreistigkeit verbogen

leistet das Organ nichts den Selbstständigen gegenüber:

Realschul-Absolventen erfinden Lügen – man hört’s immer wieder.

 

Die Anwältin, zur Rechtschaffenheit erzogen, höflich, bescheiden

begegnet einem Kurs-Absolventen, wird eingeschüchtert – halbseiden.

Von der Universität zur Zurückhaltung gelehrt

weiß die Juristin nicht, wie man sich gegen solche Menschen wehrt.

 

So ist schlussendlich alles für die Katz:

Das Gutgemeinte der Agentur und der Uni Geschwatz!

Für alle Beteiligten bleibt nur noch Frust

und niemand hat mehr auf seine Arbeit Lust.

Image by Melk Hagelslag from Pixabay

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Verschwiegen sein (Gedicht)

Franz K vor ner dummen Idee nun rette?

Im Aufenthaltsraum sitzen Leute, die rauchen Kette.

Keiner kennt den andren, niemand öffnet sich recht –

jeder weiß, das Geschwätz der Leut ist groß wie des Streites Gefecht.

 

Im Raum sitzt eine Mitarbeiterin zudem –

auf ihrem Gesäß prangt ein großes Emblem.

Sie hat die ganze Nacht durchgesoffen,

von ihrer Aufnahme sie sich ein Negativbeispiel erhoffen.

 

Was passiert, wenn einer der Pfleger in seinem Eifer gar

erzählt Jahre später von seiner Arbeit, die er ausgeübt hat manches Jahr?

Er reißt den Menschen aus seinem Leben heraus,

unterbricht dessen Vergessen, seinen Frieden zuhaus.

 

Verschwiegenheitspflicht ist eines der wichtigsten Dinge:

Bei allen Dienstleistungen sind sie entscheidend für alle Gewinne.

Der Kunde, Patient oder Mandant soll sich vertraut dort fühlen,

das Schweigen muss erfolgen nach seinem Willen.

 

Image by Piyapong Saydaung from Pixabay

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Scheidung auf Raten (Gedicht)

Die Scheidungskosten hälftig aufgeteilt?

Zahlt‘s einer von euch nur, wird oft lang später noch an Rückzahlung gefeilt:

Das Geld ist knapp, die Pläne groß:

Weltreise, Möbel, Wünsche famos.

 

Auch wenn du dir Neustart und Loslassen wünschst, dich etwas geduldest –

was soll man tun, wenn einer so viel schuldet?

Nach und nach bröckelt dein Familienstand nur,

du siehst genervt auf Konto, Datum und Uhr.

 

Geheiratet ist schnell, unkompliziert, rasch über der Bühne mit wenigen Kosten,

doch bis eine Scheidung fertig ist, hat ein anderer ne Ausbildung abgeschlossen.

Du sitzt in deinem Verwaltungsmüll mit gerunzelter Stirn,

lebst nicht wirklich gesund – die Sache ist zum Genieren.

 

Image by Steve Buissinne from Pixabay

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Gesicht eines Fremden (Gedicht)

In das Gesicht eines Mannes eines Tags geblickt –

es schien auf Umsatzsteuer erpicht.

Bitter wie bayerisches Bier war der Ausdruck seiner Miene –

der Kleinunternehmer stand auf des Faulen Schiene.

Voll des Überdrusses war sein Ausdruck, von Zeitungskonsum geplagt –

ein Gesicht kann mehr ausdrücken, als ein Mensch dann sagt.

 

Der Nonsense-Bereich ist ganz schnell entstanden,

wenn die Einnahmen gleich bleiben, doch all die Bürokratie vorhanden.

Bestimmt hatte er mit Umsatzsteuer noch nie etwas zu tun,

doch vielleicht die Meinung, jemand würde nichts beitragen, der es belässt auf nem Kleinunternehmen beruhn.

Den Mann hab ich nie mehr wieder gesehn –

und bestimmt hatte er was anderes im Kopf, wollte nur seines Weges gehen.

Image by Hands off my tags! Michael Gaida from Pixabay

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BAföG-Antrag

Füll es aus, das Formular –

es ist einfach, bald ist’s wunderbar!

Erhebe den Hintern und wirf ihn ein, den Brief!

Wenn man ehrlich ist, geht nie was schief.

 

Ein BAföG-Antrag ist keine große Kunst,

und erfüllst du deine Pflichten, bleibst du in des Amtes Gunst!

Ein schönes Fixum, kein finanzielles Problem –

so lernt es sich und lebt sich’s schön!

 

Nicht jeder BAföG-Fall landet vor Gericht,

und die Rückzahlung geht schnell – ist eine solche denn Pflicht.

Also schwing ihn hoch den Po – jetzt und hier,

wenn noch was fehlt, dann sagen sie‘s dir!

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Die „Mülleimerkategorie“ (Gedicht)

Eine Uni-Dozentin formulierte es schön:
Die Mülleimerkategorie sei nicht gern gesehen:
In keine Schublade fällt die Sache nun –
so hat dein Gehirn etwas Denkarbeit zu tun.

Wie hast du die Sache einzuschätzen,
ohne dabei althergebrachte Werte zu verletzen?
Du bewegst dich auf ganz neuem Terrain,
nach etwas Übung klappt es wunderbar!

Image by Peggy und Marco Lachmann-Anke from Pixabay

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„BAMF“ (Gedicht)

„BAMF“ röhrt der Hirsch voller Inbrunst im Wald.
Wie Häschen werden Männchen vor Einnahmenausweisen gemacht – Leere schallt.
„BAMF“ heißt es, nicht „BASF“ –
mein Lied dazu trage ich vor mit dem Schlagzeug aus dem FF!

Bizarre Musik passt dazu – verrückt wie das Gesetz.
Zusammenwohnen nach Arbeitsverbot, Aufenthaltsbeschränkung und Dokumentennot – Bürokratie kennt keinen Rest!

Image by Lubos Houska from Pixabay

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Das 08-15-ABC (Gedicht)

Das 08-15-ABC hast du schon immer gekannt,
hast deine Freundinnen mit Leidenschaft überrannt –
doch als du selbst stecktest in der Problematik,
da halfen weder Psychologie noch Informatik.

Die Realität ist manchmal zu bitter, um akzeptiert zu werden:
Konkurrenten, Neider gibt es meist zu Herden.
Austauschbar bist du ganz bestimmt nicht –
lass dich nicht niedermachen von nem Penistierchen, sondern spiele das Gericht!

Man hat sich miteinander arrangiert.
Es gibt manch Ziel, nach dem einer giert.
Bei der Verlässlichkeit wird dir ein Bein gestellt,
Vertragspartner oder Arbeitgeber machen, was dem Partner nicht gefällt.

Den Spagat gilt es stets zu schaffen:
Liebst du die Person, oder gehört sie zu den Affen?
Wenn du nicht bereit bist, für jemanden einzustehen:
Sag ihm die Meinung: Was stört dich an ihm – erst dann lass ihn gehen!

Wenn derjenige ist bereit zu Änderungen,
vertraue nicht auf böse Zungen!
Findet in nem fairen Arrangement zueinander –
oder trennt euch fernab von Hase und Zander!

Image by Gerd Altmann from Pixabay